Was ich seit 2 Jahren bei meiner Arbeit (Frühförderung / Familienhilfe) erlebe, schmerzt mich zunehmend:
Kleinkinder, die anfangen zu weinen, wenn ich mit Maske in die Wohnung komme. Sie verstecken sich hinter der Mama.
Sie weinen, wenn sie mit der Mutter, einer Ärztin und mir – 3 Erwachsenen mit Maske – in einem kleinen Zimmer sein müssen. Ältere Kinder verstummen in solchen Situationen.
Kinder in der Förderstunde sagen mir, ich soll die Maske abmachen.
Grosse Augen schauen mich fragend, verstört und ängstlich an.
Ich sehe Schulkinder, die nach einem Vormittag Masketragen in der Schule völlig benommen sind.
Schulkinder die ständig Kopfschmerzen haben.
Ich sehe Kinder, die oft bedrückt und traurig wirken.
Ein älteres Mädchen sagte: Ich fange ganz oft an zu weinen und weiss gar nicht warum.
Ein Mädchen, das die Schulkita besucht, ist seit vielen Wochen krank, ständige Infekte. Dadurch muss / kann sie zuhause bleiben.
Ich begleite seit Jahren ein schwerst und früh traumatisiertes Mädchen. Sie hat u.a. auch eine Epilepsie und psychischer Stress ist Gift für sie. In 2020 fiel sie lange Zeit auf durch aggressives Verhalten, Lügen etc., was nach dem langen Lockdown und in den Sommerferien dann völlig verschwunden war… 2021 war sie schon Wochen vor den Ferienzeiten regelmässig extrem erschöpft, zeigte verstärkt dissoziative Zustände und / oder Abscencen. Nach der Schule wirkte sie häufig regelrecht lethargisch. Im Gespräch mit der Förderlehrerin und der Schulbegleiterin wurde bemängelt, sie würde ihre Maske oft herunterziehen. Ich wies daraufhin, was die Maske für das Sicherheitsempfinden traumatisierten Kinder bedeutet. Die emotionslose Antwort: „Da müssen ja nun alle Kinder durch.“ …wobei sich die beiden Frauen gegenseitig ansahen und lachten. Aus meiner Sicht eine Reaktion auf der Basis zutiefst abgespaltener Gefühle und fehlender Empathie.
Autistische Kinder, meist mit massiven Störungen der Kommunikation, der Sprache, der Selbst- und Fremdwahrnehmung, mit Blickkontaktvermeidung und mit Problemen, die Mimik anderer wahrnehmen und lesen zu können: Ein Gegenüber mit Maske wird erst recht nur noch als Klettergerüst oder Ähnliches wahrgenommen, ein bereits erschwerte Kommunikation wird noch mehr erschwert bis unmöglich.
Eltern, die durch Fluchterfahrungen und Gewalt schwerst traumatisiert sind: Ängste, Misstrauen und mangelndes Sicherheitsgefühl sind in diesen Familien alltägliche Begleiter. Dort soll ich Maske tragen, im Kontakt mit Menschen, für die die Mimik grundlegend wichtig ist, um sich auf eine Beziehung einlassen zu können. Die Angst der Eltern bewirkt Angst überträgt sich auf die Kinder. Angst blockiert das Gehirn. Wie soll da Lernen möglich sein?
Wir sind aktiv beteiligt
Als Therapeuten und Pädagogen wurde uns die Befolgung der Massnahmen des Maskentragens und des Abstandhaltens auferlegt. Ich sehe, dass die kleinen Menschen, mit denen wir arbeiten, dadurch irritiert, verstört, behindert werden… beim Aufbau von Vertrauen, in ihrer Wahrnehmung, ihrer Lernfähigkeit, ihrer Unbeschwertheit, in ihrem Kind-Sein-Dürfen…
Und nicht nur das, sondern ich sehe auch, dass wir damit aktiv beitragen zur ihrer psychischen Traumatisierung und damit zu nicht einschätzbaren Beeinträchtigungen ihrer Gesundheit und Entwicklung mit möglicherweise lebenslangen Folgen.
Paradoxe Interaktion
Abgesehen davon, dass das Erlernen von Sprache, als eine der am häufigsten vorliegenden Entwicklungsverzögerungen, durch das Fehlen der Mimik extrem erschwert wird… ist die therapeutische Arbeit der Frühförderung, Logopädie, Ergotherapie, Psychotherapie … , wie auch die pädagogische Arbeit in Kitas und Schulen unter Einhaltung der aktuellen Corona-Maßnahmen ein Widerspruch in sich:
Die Maskenpflicht und die Aufforderung zum „social distancing“ bewirken eine kognitive Dissonanz bei allen beteiligten Kindern und Erwachsenen:
Sozial meint „in Beziehung“, was nicht wirklich funktioniert, wenn man das Gesicht verhüllt und räumlich auf Distanz geht. Die jungen Menschen empfangen dadurch also ständig die widersprüchliche Botschaft: „komm in Beziehung, aber bleib weg (räumlich, mimisch)“.
D.h. im Kontakt mit wichtigen Bezugspersonen erfahren sie Verunsicherung anstelle von Sicherheit:
„Als Doppel-Botschaft bezeichnet man in der klinischen Psychologie, der Sozialpsychologie und der Kommunikationswissenschaft ein dysfunktionales (bei häufiger Verwendung pathologisches), paradoxes Muster zwischenmenschlicher Kommunikation…
Der Begriff „Doppelbotschaft“ bezieht sich auf die kommunizierte Information, der Begriff „Doppelbindung“ auf das dadurch ausgelöste Reaktionsmuster.
Doppelbotschaften stellen eine Kommunikationsfalle dar, weil sie – meist auf unterschiedlichen Kommunikationsebenen, wie Inhaltsebene (meist verbal) und Beziehungsebene (…häufig nonverbal) – zwei Botschaften gleichzeitig vermitteln, die einander widersprechen…, die vom Inhalt der gesprochenen Worte, dem Tonfall, der Gestik, der Mimik oder Handlungen ausgehen.
Der Empfänger solcher Botschaften steht vor dem Dilemma, wie er sich verhalten soll, weil er nicht beide Botschaften gleichzeitig befolgen oder für wahr halten kann und ihm unklar ist, welche der Botschaften er beachten soll…
Eine solche Kommunikation erzeugt beim Empfänger Verwirrung, Unsicherheit, Stress und kann, wenn Doppelbotschaften häufig verwendet werden, unter Umständen den Empfänger dieser Botschaften langfristig krank machen oder schwere Beziehungsstörungen auslösen…“ (Wikipedia)
Entsprechend äussert sich auch der Psychoneuroimmunologe Prof. Dr. Christian Schubert: „Masken bedeuten Kommunikationsstress für Kinder“ (s. gleichnamiges Video / YouTube)
… letztendlich mit Auswirkungen auch auf das Immunsystem.
„Masken können Verhalten nachhaltig verändern“ (gleichnamiges Video / Youtube) erklärt der Neurologe Prof. Gerald Hüther: Es ist ein natürliches Bedürfnis, die Mimik eines Gegenübers „lesen“und ihn damit erkennen zu wollen. Wird einem Kind dieses Bedürfnis über einen längeren Zeitraum verwehrt, ohne Aussicht auf eine Änderung dieses Zustandes, organisiert sich das Gehirn dementsprechend, mit möglichen Auswirkungen auf Verhalten und Mitgefühl.
Kinderrechte, Kindeswohl
Art. 19 UN-Kinderrechtskonvention bestätigt den Kindern das Recht auf Schutz vor jeder Form der Gewaltanwendung. Medizinrechtlich ist schon das Testen von Kindern ein „invasiver Eingriff“ und erfolgt nicht freiwillig.
Hinzu kommen auch die deutlich ansteigenden Fälle von körperlicher, emotionaler und sexueller Gewalt (Dunkelziffer unbekannt) gegen junge Menschen als „Kollateralschäden“ der Massnahmen, die allgemein ignoriert werden.
Was ist mit dem Recht auf Entwicklung gem. Art. 6(2) UN-Kinderrechtskonvention? Der Entzug der Mimik von Bezugspersonen durch die Masken bedeutet für Kinder der Wegfall einer wichtigen Möglichkeit realistischer Wahrnehmung und Einschätzung des Gegenübers und damit eine Behinderung für die Entwicklung sozialer Sicherheit, Vertrauen und Beziehung. Insofern muss man auch hier mit psychischen Folgen (s. ICD10, u.a. F43, F91 – 94) rechnen.
Das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion, wie auch das durch die
UN-Kinderrechtskonvention bestätigte Recht auf Förderung gem. Art. 23 und das
Recht auf Bildung gem. Art. 28 werden inzwischen abhängig gemacht von ständigem Testen der Kinder, durch die dafür instrumentalisierten Eltern (…dadurch entstehende Schäden der Eltern-Kind-Beziehung sind nicht von Interesse) und oft stundenlangem Maskentragen, ohne Rücksicht auf Behinderung, Traumatisierung und vorhandene Erkrankungen wie z.B. Asthma (Atteste von Ärzten werden oft nicht anerkannt bzw. dürfen nicht mehr ausgestellt werden).
Von den körperlichen Schäden durch Inhaltsstoffe von Teststäbchen und Masken, die deutlich das
Recht auf körperliche Unversehrtheit der Kinder verletzen, möchte ich hier gar nicht sprechen.
In einem Brief an die ElternvertreterInnen der Grundschulen vom 18.02.22 äussert nun die Region Hannover, sie hoffe, die Entscheidung der Eltern zur Impfung ihrer Kinder durch dieses Schreiben „stärken zu können“. Mit den gleichen Worten erfolgte und erfolgt die Nötigung zur Impfung für bestimmte Berufsgruppen, auch für unsere.
Was uns selbst betrifft
Die Berufsgruppen der Frühförderung, Therapie und Pädagogik sind in besonderer Weise mit dem gesellschaftlichen Thema „Inklusion“ befasst.
TherapeutInnen, LehrerInnen, ErzieherInnen, die sich gegen eine Impfung entschieden haben, erleben aktuell eine schwere Zeit der Exklusion… sie werden gemobbt, durch zusätzliche Auflagen belastet, mit Impfpflicht und Beschäftigungsverbot unter Druck gesetzt … das sind ausschliessende Verfahrensweisen mit Einschränkungen gesellschaftlicher Teilhabe und mit psychischen Folgen.
Es gab bereits Suizide innerhalb der o.g. Berufsgruppen (s. offener Brief vom 09.02.22
von 1100 PsychotherapeutInnen an die kassenärztl. Bundesvereinigung und die
Bundespsychotherapeutenkammer). Dies ist jedoch kein öffentliches Thema.
Als Zeugen kindlicher Traumatisierung erleiden o.g. Berufsgruppen die Retraumatisierung eigener Kindheitsthemen (z.B. emotionale und körperliche Gewalt durch Erwachsene). Als Menschen, die sich an diese Massnahmen halten sollen, müssen sie einerseits das Elend der Kinder mit ansehen und werden andererseits direkt als „Täter“ beteiligt. Dieses Erleben macht wütend, traurig und vor allem hilflos. Auswege wie Kampf- oder Fluchtreaktionen sind kaum möglich, also wirkt sich das Ganze psychisch / psychosomatisch aus.
Diese Situation betrifft uns alle. KollegInnen und Angehörige anderer Berufsgruppen arbeiten mit jungen Menschen massnahmenkonform und befürworten das auch… aber auch auf sie hat es einen negativen Einfluss: Man muss das alltägliche Erleben dessen, was ich oben beschrieben habe, in der eigenen Wahrnehmung und emotional abspalten. Sonst kann man so nicht arbeiten. Und das hat psychische Folgen, angefangen mit Stress und Auswirkungen auf das Immunsystem.
Wir tragen Verantwortung
„Therapie“ (von altgriechisch „Pflege, Heilung, Behandlung“) bezeichnet laut Wikipedia: „alle Maßnahmen, die darauf abzielen, Behinderungen, Krankheiten und Verletzungen oder seelische Traumata positiv zu beeinflussen“.
Davon kann in der aktuellen Situation nicht mehr die Rede sein.
Die jungen Menschen brauchen – wie wir alle – das ganze Gesicht des Gegenübers, den ungefilterten Tonfall, die ganze Körpersprache und den echten, authentischen Kontakt miteinander. Sie müssen die Möglichkeit haben, „gut“ und „böse“ unterscheiden zu können, Menschen und Situationen einschätzen zu lernen, um sich gegebenenfalls auch schützen und Hilfe finden zu können. Ansonsten werden sie noch leichter Opfer von Gewalttätern.
Zusätzlich ist ihr Stress- und Immunsystem in Dauerspannung und Überlastung, was Krankheit, Entwicklungsstörungen, psychische Traumatisierung und langfristig seelische Behinderung zur Folge haben kann.
2 Lebensjahre sind bei einem 4-Jährigen Kind die Hälfte, bei einem 6-jährigen Kind ein Drittel ,
bei einem 8-jährigen Kind ein Viertel seiner gesamten Lebenszeit, die es täglich mit grossen Menschen verbringt, die ihr Gesicht verhüllen, die Nähe und Körperkontakt verbieten und vermeiden. Mit grossen Menschen, die Botschaften übermitteln, die verunsichern, verwirren und Angst machen.
Das Resultat sind massiv steigende Zahlen in Bezug auf psychische Erkrankungen, Suizide und Suizidversuche von Kindern und Jugendlichen, sowie die Situation überfüllter kinder- und jugendpsychiatrischer und -psychotherapeutischer Praxen und KH-Stationen.
Fürsorge und Schutz
Alice Miller spricht in ihrem Buch „Am Anfang war Erziehung“ u.a. auch über die „verschleierte, sanfte Gewalt“ Erwachsener gegenüber Kindern, die als „Fürsorge“, „Schutz“ und als „wohlmeinend“ deklariert wird.
Sie benennt einige kurzfristige und langfristige Folgen im Erleben und Leben betroffener junger Menschen (S. 128):
„Als kleines Kind Verletzungen zu empfangen, die niemand als Verletzungen ansieht.“ D.h.: Der sichtbare Schmerz der Kinder wird ignoriert, die Belastungen als „notwendige Fürsorge“ deklariert. Dabei handelt es sich um Botschaften, die im Gegensatz zur eigenen Wahrnehmung stehen und im Kind eine totale Verunsicherung bewirkten (s.o. Doppel-botschaften).
„Auf den Schmerz nicht mit Zorn zu reagieren.“ D.h.: Die eigenen Gefühle werden in einer Schutzreaktion der Psyche abgespalten, damit z.B. eigene aggressive Reaktionen die Beziehung zu den wichtigen erwachsenen Bezugspersonen nicht gefährden. Denn von ihnen sind die Kinder abhängig.
„Dankbarkeit für die sogenannten Wohltaten zeigen.” D.h.: Von den Kindern wird Zustimmung bis Verständnis für ihre eigene Drangsalierung erwartet. Den Kindern wird erklärt, dass sie andere anstecken und damit umbringen können, wenn sie sich nicht an die Regeln halten, gleichzeitig droht der Ausschluss aus der Gruppe, der Verlust von Bezugspersonen. Es findet eine Verdrehung der Täter-Opfer-Dynamik statt.
„Alles vergessen.“ D.h.: Das überfordernde Erlebte und damit verbundene Gefühle und Bilder werden unbewusst verdrängt. Oft erinnern sich Menschen später dann kaum noch an diese Dinge, bzw. erinnern sie sich nur an schöne Phasen und Erlebnisse. Alles andere ist scheinbar „weg“, wirkt sich aber langfristig und unbewusst auf alle Bereiche der Gesundheit und des Verhaltens aus.
„Im Erwachsenenalter den gespeicherten Zorn auf andere Menschen abladen oder ihn gegen sich selber richten.“
D.h.: Aus den Opfern werden Täter – gegen sich selbst und andere, um das eigene Opfersein nicht fühlen zu müssen.
„Helfende“ Berufe
Frühförderung, Pädagogik und Therapie driften durch die Befolgung von Regeln, deren Nutzen nicht erwiesen ist, deren Schaden aber deutlich, in die schwarze Pädagogik, in die Be-Hinderung von Entwicklung, in die Schädigung der jungen Menschen.
Das, was wir hier tun, als ursprünglich „helfende“ Berufsgruppen, ist grausam, krank machend, menschenverachtend. Es geht an den natürlichen Bedürfnissen aller menschlichen Wesen komplett vorbei und schädigt in besonderer Weise die jungen Menschen, die uns anvertraut sind und die uns vertrauen.
Die individuellen und gesellschaftlichen Folgen früher psychischer Traumatisierung sind uns heute NICHT MEHR unbekannt und unser Mitmachen und Schweigen sind NICHT MEHR mit Unwissenheit zu begründen.
Unsere Aufgabe als Erwachsene ist es, die Kinder davor zu schützen.
Wir alle müssen hinsehen, diese Verantwortung übernehmen und danach handeln. Jetzt.
Das ist meine Bitte an dich / an euch.